Chronik 1956


Am 14. Jänner halten wir unser schon obligatorisches Preisjassen im Clublokal ab. Von der, nun schon zur Gwohnheit gewordenen Faschingsunterhaltung müssen wir heuer absehen, da wegen dem Brandunglück welches die Firma Schindler betraf, keine Veranstaltung stattfinden kann.

Am 2. Februar beginnen wir mit dem Hallentraining in der Turnhalle.

In der Jahreshauptversammlung des VFV am 19. Februar sind wir nicht vertreten, gelten als entschuldigt. Unser Obmann Bessinger wird abermals als Beisitzer gewählt, Johann Jarosch scheidet infolge beruflichen Verzuges ins Ausland aus dem Ehrenausschuß aus.

Mit nur einem Vorbereitungsspiel am 4. März gegen den FC Dornbirn (Ablösespiel für die Gebrüder Jäger) gehen wir in die Meisterschaft.

Erstes Spiel am 11.3. gegen Schwarz-Weiß im Bregenzer Bodenseestadion.

Am 18.3. spielt der Polizei SV Innsbruck auf unserer Anlage, und am folgenden Sonntag empfangen wir die Lustenauer Austria zum fälligen Meisterschaftsspiel.

Die folgenden Osterfeiertage (1. u. 2. April) verbringt unsere I. Mannschaft beim VfL Dettenhausen, einer Einladung folgend. Wir finden herzliche Aufnahme und werden gut betreut.

Am 15. April geht die Meisterschaft wieter mit dem Spiel gegen Blau Weiß Feldkirch auf dem "Breiten Wasen", das wir gewinnen.

Wir haben nun in 4 Spielen gegen die erstan Mannschaften der Tabelle 4 Punkte erkämpft und sehen mit Zuversicht in die Zukunft, vertrauend auf die gute Form der Mannschaft.

Der 22. April jedoch macht all unsere Hoffnung mit einem Schlag zunichte. Wir haben den I.A.C zu Gast auf unserer Anlage.

Wir spielen von Anfang an überlegen, kommen jedoch zu keinem klaren Erfolg. Als dem IAC in der 80. Minute der Ausgleich (1:1) gelingt, und bald darauf nach einem Foul von Flöckinger an Böckle (!), der vollkommen versagende Schiedsrichter Simeaner einen Elfmeter gegen uns verhängt, der von Grießer zum 2:1 verwandelt wird, nehmen die Derbheiten der Tiroler derart überhand, dass das Spiel vom Schiedsrichter abgebrochen werden muß.

Befremdend und unverständlich bleibt uns das Urteil der Struma: 0:3 für den IAC und für uns Platzsperre bis zum Ende der Meisterschaft. Das ist gleichbedeutend wie Abstieg, zudem, daß Böckle durch Schienbeinspaltung, Armelini durch Nasenbeinbruch und Busarello durch Schulterbeinriß spielunfähig sind.

Unserem Ansuchen um Benützung des Bodenseestadions wird vom Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz stattgegeben und so finden unsere Heimspiele dort statt.

Am 10. Juni beschließen wir die Meisterschaft durch ein schönes Spiel und Sieg gegen den Tiroler Meister I.S.K. im Stadion in Bregenz.

Wir haben uns seit langem mit unserem Abstieg abgefunden und setzten unseren ganzen Ehrgeiz in einen sportlich einwandfreien Abgang aus der Arlbergliga.

Wir haben 10 Punkte erkämpft, davon 9 im Frühjahr; unser Gesamttorverhältnis lautet 37:46. Ein schwacher Trost für uns ist, daß auch der IAC zum Abstieg verurteilt ist.

Am 16. und 17. Juni empfangen wir den Gegenbesuch des VfL Dettenhausen. Mit einem Besuch des Gebhardsbergs und einem frohen Beisammensein in der Restauration revanchieren wir uns für den seinerzeitigen herzlichen Empfang in Deutschland.

Wie gut es ihnen bei uns gefiel geht schon daraus hervor, daß sie volle 6 Stunden brauchten um sich endgültig zur Heimfahrt zu entschließen.

Wir gehen nun in die Sommerpause und beginnen erst am 16. Juli mit dem Training. Leider verlieren wir 2 unserer besten Stürmer - Visintheiner und Hefel, beide in unserer Jugend großgezogen.

Am 29. Juli spielen wir das Ablösespiel für Visintheiner gegen die Lustenauer Austria.

Unsere Altherren machen am gleichen Tag eine Fahrt nach Weiler zu den dortigen Altherren des FC.

Am 5. August bestreiten wir ein Vorbereitungsspiel in Hard und am 12. August nehmen wir am Steinbockpokalturnier in Hohenems teil.

Mit dem Trainingsspiel gegen die Heeressportvereinigung Bregenz am 19.8. beenden wir unsere Vorbereitungen.

Am 18.8. halten wir eine kleine Meisterschaftsfeier im "Hirschen" ab, wobei es lustig hergeht.

Die Meisterschaftsrunde 1956/57 beginnt am 26. August mit dem Spiel gegen den VfB Hohenems und endet mit dem Treffen gegen RW Rankweil.

Die Herbstrunde führt uns so recht vor Augen, daß es all unseren Einsatz im Frühjahr braucht um uns nach vorne zu kämpfen. Wir stehen am 7. Platz in der Tabelle mit einem Torverhältnis von 12:13, wir konnten die vielen Abgänge nicht ausgleichen, auch fehlt uns unser altbewährter Sportwart Dominikus Romagna, der schwer krank darniederliegt.

Am 17.11. treffen wir uns zur Abschlußfeier in der Bahnhofrestauration, mit einem Abendessen und anschließendem Tanz.

Am 15. Dezember tritt die Jahreshauptversammlung im Schützen zusammen. Als Vertreter des VFV erscheinen Präsident Bösch und Verbandskapitän Alge.

Den Ausführungen des Obmannes
Bessinger ist zu entnehmen, daß trotz der Mißerfolge die Struktur und das Leben des Vereines gefestigter und stärker sei denn je. Der Verein hat um 9 Mitglieder zugenommen und zählt nun mit der Jugend 131 Mitglieder.

Der Kassabericht lautet: bei ATS 33.923,64 (EUR 2.465,33) Einnahmen und ATS 31.207,43 (EUR 2.267,93), ATS 2.716,22 (EUR 197,40) Barbestand.

Die Neuwahlen ergeben folgende Zusammensetzungen des Ausschußes: Obmann Bessinger, Schriftführer Graninger Ernst, Kassier Josef Busarello, Betreuer der 2. Mannschaft Kalb Josef, Jugend Jori Fortunato; Ernst Lässer - Platzwart, Otto Bersch - Dresswart, Ballwart Böckle und Bertsch Hans. Frz. Rainer und Viktor Tomaselli - Kassarevisoren.

Das an und für sich unglückliche Jahr geht für uns noch mit einem tragischen Ereignis zu Ende.

Am heiligen Abend 1956 hat unser
Sportkamerad und bewährter Sportwart
Minikus Romagna
für immer die Augen geschlossen.


Wir tragen ihn am 26. Dezember zur letzten Ruhe. Die Altherren Lässer und Rainer tragen Kreuz und Fahne, sechs Spieler den Sarg, Joh. Jarosch hält die Grabrede.


Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner