Chronik 1948


Am 10. Jänner 1948 halten wir unsere Faschings-Unterhaltung in den Räumen des Kameradschaftshauses der TW Schindler. Herr Staller von der Landesbühne mach den Conférencier und übernimmt die Inszenierung des Einakters "zu lang". Ein Ballett geleitet von Frau Ortner und eine Schnitzelbank vervollständigen das Programm, ausgeführt von unseren Mitgliedern. Ein Glückstopf mit überreichen Treffern wurde aufgezogen und eine Tischpost ward organisiert. Die Kapelle "Edelweiß" sorte für Tanz und Stimmung; es ging bis 5 Uhr früh.

Am 17. und 18. Jänner ist der FC Rotmonden St. Gallen bei unseren Schifahrern zu Gast, und da nicht alle beim Schilauf mitmachen, bitten sie uns, mit ihnen ein Spiel auszutragen das wir 8:2 gewinnen.

Am 22. Jänner Trainingsbeginn in der Turnhalle.

Am 22. Feburar haben wir die erste Mannschaft vom FC St. Margrethen hier zu Gast. Sie bringen uns vereinbarungsgemäß einen Ball mit, als Gegenleistung holen wir sie in Höchst ab und bringen sie wieder hin. Nach dem Spiel um 17 Uhr treffen wir uns zum gemütlichen Beisammensein im "Schützen".

Am 21. März spielen wir hier gegen den FC St. Gallen. Die Gäste werden mit Autobus in Lustenau abgeholt wofür sie uns einen Ball mitbringen.

Am 4. April beginnt die Meisterschaft mit dem Spiel gegen SW Bregenz, im Stadion.

Am Ostersonntag den 28. März fahren wir, 20 Mann hoch zum FC Winkeln um das Retourspiel auszutragen. Wir reisen mit der Bahn um 7:10 Uhr ab Kennelbach und sind um 9:45 Uhr in St. Gallen Wir werden abgeholt und bei Sportkameraden einquartiert und verpflegt.

Wir verbringen 2 frohe, unbeschwerte Tage und sind Montag den 29. März um 22:40 Uhr wieder in Bregenz.

Für Pfingsten, den 16. und 17. Mai haben wir uns ein Turnier - ganz groß - vorgenommen. Gedacht war Hard und wir, sowie 2 Schweizer Ligavereine als Teilnehmer. Im letzten Moment sagt Hard ab, wir müssen umdisponieren und es bleiben die Schweizer Mannschaften Young Fellows (Nationalliga A), FC Zoffingen (Nationalliga B) und der Ligaverein Austria Salzburg.

Die Mozartstädter teffen bereits am Samstag Vormittag ein und finden als lustige Gesellen sehr bald Anschluß. Die Schweizer sind Pfingstsonntag um 11 Uhr da, werden in die Quartiere eingewiesen und nehmen ihre Mahlzeiten wie folgt ein: Y. Fellows - Bahnhof Restauration, Loffingen im Schützen, Austria Salzburg im Adler. Um 15 Uhr beginnen die Spiele Austria gegen Loffingen, um 16:30 Y. Fellows gegen uns. Nach dem Abendessen in den zugewiesenen Lokalen halten wir einen Begrüßungsabend mit Tanz im Kameradschaftshaus ab. Es spielt die Kapelle "Viola" und es herrscht ein ausgelassene Stimmung. Montags beginnt das Programm mit einem Ausflug auf den Gebhardsberg.

Unsere Jugend spielte um 9:30 Uhr gegen die von SpV Hörbranz, unsere Reserve um 10:30 Uhr gegen die Erste der Hörbranzer. Nach dem Mittagessen um 13:45 Uhr gehen die Entscheidungsspiele in Szene. Erst um den 3. und 4. und um 15:15 Uhr um den 1. und 2. Wir haben kein Glück, alles Silber wird "exportiert". Die Preisverteilung nimmt der Obmann des VFV Bösch vor; anschließend an das Endspiel, am Sportplatz. Ein frohes Beisammensein im Klublokals beschließt das schöne Fest.

Die finanzielle Seite allerdings sieht wenig erfreulich aus, da wir durch die Absage der Harder bedeutend weniger Zuschauer hatten. Bei Einnahmen von ATS 3.670,00 (EUR 266,71), inbegriffen einer Spende von ATS 500,00 (EUR 36,34) der TW Schindler, notieren die Ausgaben ATS 5.081,00 (EUR 369,25) , sodass wir einen Verlust von ATS 1.411,00 (EUR 102,54) hinnehmen müssen.

Am 6. Juni bestreiten wir das letzte Meisterschaftsspiel der Saison hier, gegen FC Dornbirn. Es geht um die Entscheidung - Verbleib oder Abstieg. Wir verlieren und müssen in den sauren Apfel beißen.

Am 26. Juni halten wir eine kleine Abschlußfeier der Meisterschaft, mit einem bescheidenen Abendessen im Klublokal. Die übliche Vergütung für ein Spiel der Ligavereine beträgt ATS 400,00 (EUR 29,07), dazu Nachtmahl für 18 Personen.

Dem FC Lustenau müssen wir am 28. Juli ein Spiel absagen, da unsere Kasse - nicht zuletzt wegen des Ausbaues unseres Sportplatzes - leer ist.

Am 22. August fahren wir mit 22 Mann zum Retourspiel nach St. Margrethen und verbringen einen frohen Tag.

Am 29. August beginnt die Meisterschaft für uns in der A-Klasse mit dem Spiel gegen RW Rankweil, hier. Wir haben unsere Arbeiten am Sportplatz mit dem Wegräumen von 4 Waggons Schutt beendet, wozu jedes Mitglied 3 Arbeitsstunden zu leisten hatte, widrigenfalls er mit ATS 5,00 (EUR 0,36) belegt würde.

Am 4. September treffen wir um 9 Uhr in Salzburg, 18 Mann hoch, als Gäste der Austria zum Retourspiel ein. Am Nachmittag absolvieren wir unser Spiel und verbringen den Abend recht froh in diversen Lokalen. Sonntag vormittags bescihtigen wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt, nachmittags spielen wir in Hallein gegen den dortigen FC. Um 24 Uhr fahren wir von Hallein ab und sind montags um 9:45 Uhr in Bregenz.

Am 24. Oktober hält der neue Pfarrer Fridolin Fehr aus Egg seinen Einzug, wozu sämtliche Vereine der Gemeinde, darunter auch wir, angetreten sind.

Am 31. Oktober gewinnen wir unser letztes Meisterschaftsspiel der Herbstrunde in Höchst und sind somit ungeschlagener Herbstmeister der A-Klasse, mit 24 Punkten und einem Torverhältnis von 60:27. Unsere Jugend wurde wegen allzugroßer finanzieller Belastung (an 2 verschiedenen Plätzen antreten) mit Beschluß vom 30. September aus der Meisterschaft genommen. Aus demselben Grund mußten wir auf die Trainertätigkeit verzichten.

Am 14.November, anlässlich des Cupspieles gegen Rätia Bludenz kam es gegen Ende der 2. Spielverlängerung zu einer Schlägerei zwischen dem Bludenzer Spieler Feldkircher und Zuschauern, bei der es mehrere Verletzungen gab. Der Vorfall wurde vom Prov. Gendarm. Erwin Jochum des Postens Kennelbach beobachtet und darüber ein Bericht verfaßt.

Trotzdem die Schuld eindeutig bei Bludenz lag wurden wir am 18. und 25. November vom VFV verurteilt und aus dme Pokalbewerb genommen. Zudem wurde gegen uns eine Platzsperre verhängt. Wir protestieren dagegen am 15. Dezember, senden eine Abschrift des Urteiles des Bez. Gerichtes Bregenz, wonach Spieler Feldkircher als Urheber mit ATS 60,00 (EUR 4,36), die Zuschauer Fischer mit ATS 30,00 (EUR 2,18) und Zanetti mit ATS 20,00 (EUR 1,45) betraft wurden, woraus eindeutig die Schuldfrage aufgeklärt scheint.

Trotz alledem bleibt es bei dem Urteil.

Am 11. Dezember wird die Jahreshauptversammlung im "Schützen" abgehalten. Nach den Berichten der einzelnen Funktionäre bittet der bisherige Obmann von einer Wiederwahl abzusehen.

Besonderes Lob erntet Bruno Jori als Schützenkönig mit 17 treffern. Er durfte zwei Mal die Farben Vorarlbergs in Länderkämpfen vertreten; einmal im Nachwuchsteam. In letzeres wurde auch Alois Busarello einmal einberufen. Die namentliche Aufrufung ergibt 36 Stimmberechtigte. Für die Stelle des Obmannes gingen 3 Vorgschläge ein, aus der Wahl ging Anton Bessinger mit 24 Stimmen als neuer Obmann hervor. Nach erfolgter Wahl setzt sich der neue Ausschuß wie folgt zusammen:

Obmann Bessinger, Schriftführer Hilde Böhler, Kassier Franz Simma, Subkassier Alfons Sutterlütti, Sportwart Dominik Romagna, Jugendwart Fort. Jori, Platzwart Ernst Lässer, Zeugwart Otto Bertsch, als Beiräte Joh. Jarosch, Josef Hämmerle und Mario Romagna.

Am 22. Dezember halten wir im Klublokal eine kleine Weihnachtsfeier mit Rückblick auf das Vergangene und Vorschau auf das Kommende ab.

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