Chronik 1947


Am 19. Jänner 1947 tritt im "Schützen" die Jahreshauptversammlung zusammen. An Mitgliedern wurden 46 und 15 Jugendliche gemeldet. Die Versammlung ist sehr gut besucht und die Anwesenden zeigen reges Interesse.

Der Jahresbericht meldet neben organisatorisch und gesellschaftlicher Tätigkeit, stolze sportliche Erfolde der ersten Mannschaft im Frühjahr. Sie erkämpft sich den Titel des Meisters der A-Klasse und erwarb sich somit den Aufstieg in die Liga.

Weniger erfreulich lautet der Bericht über die Herbstmeisterschaft. In der starken Klasse vermochte sich die Mannschaft trotz kämpferischem Einsatz nicht durchzusetzen.

Die ganze Ausbeute war ein Sieg und zwei Unentschieden und somit der letzte Platz in der Tabelle.

Auch die zweite Mannschaft konnte sportlich in keiner Weise befriedigen, desgleichen die Jugend, die sogar aus dem Wettbewerb genommen wurde.

Trotzdem herrscht keine eigentliche Krise, es fehlt an innerem Zusammenhang und in erster Linie an der vollständigen Erfassung aller verfügbarer Kräfte, besonders des Spitzenmaterials, das genügend vorhanden ist. In dieser Erkenntnis soll eine Reorganisation der Sektionsleitung durchgeführt werden.

Die Neuwahlen ergeben folgende Resultate:

Sektionsleiter Johann Jarosch, Sportwart Anton Bessinger, er übernimmt das Training; ihm zur Seite steht Minikus Romagna in allen Belangen.

Für gesellschaftliche Veranstaltungen zeichnet Robert Baumann verantwortlich, und als Beiräte wurden Fritz und Alois Kilga, Dominikus Romagna, Josef Hämmerle und Franz Vonach gewählt.

Die Führung der Hanballerinnen übernehmen Ernst Sieber, Hilde Böhler und Thadäus Steffani, wobei letzerer auch das Training leitet.

Anschließend an die Jahreshauptversammlung Preisjassen mit genügend schönen Preisen.

Erstes Großereignis der Saison ist die am 24. Jänner im Kronensaal stattfindende Faschingsunterhaltung für nur geladene Gäste. Unsere Fußballer mit lebenden Bildern, Frau Ortner mit Solotanz, ein Reigen der Turnerinnen und unsere Schuhplattlergruppe besorgen das Programm.

Zum Tanz speielt die 5 Mann Kapelle Edelweiß. Es wird ein großer Erfolg und bringt uns bei ATS 3,00 (EUR 0,22), ATS 894,00 (EUR 64,97) Einnahmen, bei ATS 516,00 (EUR 37,50) einen Reingewinn von ATS 378,00 (EUR 27,47) ,

am 1. Feber beginnt das Training in der Turnhalle ob dem Pumpenhaus der T.W. Schindler.

Zum Spielführer wird Dominikus Romagna ernannt, die Jugend soll Alois Kilga neu aufbauen. Zur Leitung und Regelung des Spielbetriebes wird ein Spielausschuß gebildet dem die Funktionäre, der jeweilige Obmann, Anton Bessinger, Frau Kilga und D. Romagna angehören.

Nach späterem Vereinsbeschluß scheidet der Obmann aus, dafür kommen Bruno Jori und Mario Romagna dazum

Am 02. März beginnen wir den Spielbetrieb mit einem Freundschaftsspiel gegen FC Lustenau, am 29. März gegen FC Dornbirn und am 7. April, Ostermontag, nehmen wir an einem Pokalturnier in Höchst teil, wobei wir den 2. Platz erringen.

Am 13. April treten wir die Frühjahrsmeisterschaft mit dem Spiel gegen SW Bregenz an.

Am 8. März meldet der FC Wolfurt dem VFV seine Gründung an. Sie ersuchen uns um die Benützung des Spielfeldes, was wir ihnen gegen eine Vergütung von ATS 25,00 (EUR 1,82) pro Spiel gewähren. Für Trainingszwecke darf er nicht benützt werden.

Am 14. März schließen der FCK und die Fa. Schindler einen Vertrag über die Überlassung des Sportplatzes gegen einen Pachtzins von ATS 300,00 (EUR 21,80) jährlich, zahlbar am 1. Juli des jewieligen Jahres.

Es treten Schwierigkeiten und Zerwürfnisse im Bereich der Kampfmannschaften auf, es kommt zu privaten Auseinandersetzungen was ein energisches Eingreifen erfordert.

Für den 25. April wird aus diesen Gründen eine Hauptversammlung einberufen bei der es schließlich gelingt die Ordnung wieder herzustellen. Der bestehende Spielausschuß wird aufgelöst, an seine Stelle treten nach geheimer Wahl die Sportkameraden Wolfgang Meyr, D. Romagna, und Hary Espen. Der stellvertretende Obmann Robert Baumann geht seines Amtes verlustig; an seine Stelle tritt Josef Hämmerle. Wolfgang Meyr übernimmt das Training der Mannschaften. J. Hämmerle wird mit der Aufgabe betraut, die 2. Mannschaft zu reorganisieren und in Schwung zu bringen.

Für den 25. und 26. Mai organisieren wir eine Großveranstaltung, als Feier des 15jährigen Bestandes im Rahmen der Sportvereinigung. Als Gäste haben wir den F.C. Rotmonden SG (Schweiz), den FC Donrbirn und den FC Lustenau, der auch seine Handballriege als Gegner für unsere Damen mitbringt, und als Gegner für unsere Jugend, die von Wolfurt eingeladen.

Am Pfingstsonntag holen wir unsere Schweizer Gäste mit Autobus von St. Margarethen ab; sie werden bei Sportkammeraden untergebracht. Nachmittags spielt unsere II. Mannschaft gegen Lauterach, unsere I. gegen F.C. Rotmonden.

Abend Begrüßungsabend im "Schützen" unter Mitwirkung der Bürgermusik, des Gesangsvereins, der Trachtengruppe Edelweiß, der Geschw. Österle und Frau Ortner mit einem Solotanz. Die Veranstaltung fand im Freien statt, ein Podium wurde errichtet und reiche Illuminaiton schmückte den Garten.

Montags begann die Feier mit einem Weckruf um 6:30 Uhr durch die Bürgermusik, um 7:30 Uhr der Staffellauf der Hofsteiggemeinden Hard, Lauterach, Schwarzach, Wolfurt und Kennelbach um den Wanderpokal. Um 8 Uhr Leichtathletikmeeting der Sportvereinigung. Um 10 Uhr betont eine Feldmesse unterhalb der Waldhäuser die Festlichkeit. Um 11 Uhr Werbeturnen der Vlbg. Kunstturner am Spielplatz. Nachmittags feierlicher Umzug zum Sportplatz, anschließend spielt die Jugend gegen die von Wolfurt, dann die Damen gegen die vom FC Lustenau. Um 16 Uhr Turnierbeginn und zwar Kennelbach I gegen FC Dornbirn und FC Lustenau I gegen FC Rotmonden. Abends beendet eine Tanzunterhaltung im Kronensaal die Veranstaltung.

Inzwischen läuft die Meisterschaft weiter und nähert sich dem Ende.

Am 20. April hatten wir Austria Lustenau hier, am 27. April FC Dornbirn dort, am 4. Mai FC Hard hier, am 11. Mai BW Feldkirch hier, am 18. Mai Bludenz auswärts und am 1. Juni als letztes Spiel FC Lustenau in Kennelbach.

Wir konnten unsere Position vom Herbst nicht verbessern und stehen am Ende der Tabelle, zum Abstieg verurteilt.

In der Vlbg. Damen-Handballmeisterschaft 1946/1947 spielen die Riegen SV Kennelbach, SV Hard, FC Lustenau, BW Feldkirch und SW Bregenz, jedoch macht sich merklich ein Verfall bemerkbar. Auch wir verfügen, dass sie ab sorfort eine eigene Kasse führen und ihre Spiele selbst kassieren.

Am 10. Juli legt Fritz Kilga das Amt des Schriftführers nieder, Fortuno Jori übernimmt die freigewordene Stelle.

Am 19. Juli halten wir eine bescheidene Meisterschafts-Schlußfeier im Klublokal an der auch die Handballerinnen teilnehmen.

Am 1. August verpflichten wir Peter Inama vom SW Bregenz als Trainer gegen eine Entgelt von ATS 200,00 (EUR 14,53) pro Monat.

Am 22. Juni beteiligen wir uns am Pokalturnier in Hohenems und erringen den ersten Platz.

Am 12. Juni wurde auf der Sektionsausschuß-Sitzung in Dornbirn beschlossen, dass zwecks Aufstieg in die Liga Qualifikationsspiele durchzuführen seien und zwar Altach gegen Admira am 29. Juni in Donrbirn, das Retourspiel am 6. Juli in Altach. FC Kennelbach spielt gegen den Sieger am 13. Juli auf dem FC Platz in Lustenau.

Das gibt uns neuen Mut, jedoch kommt es am 13. Juni zu heftigen Debatten für und wider den Verbleib in der Liga. Führer der Opposition ist Fritz Kilga - man sei doch nicht in der Lage zu bestehen, man solle doch einfach ein kleiner Verein bleiben und nur zum Vergnügen Fußball spielen. Schließlich entscheidet die Mehrheit für den Kampf um den Verbleib.

Am 26. Juli wird vom VFV nach heftiger Aussprache beschlossen, die Liga auf 10 Mannschaften zu erhöhen. Kennelbach hat sich Admira zum Qualifikationsspiel zu stellen.

Am 29. Juli kommt es in der Spielerversammlung die vom Sp. K. Espen in Vertretung des erkrankten Obmannes geführt wird, zur einstimmigen Annahme des Ausscheidungsspieles.

Am 6. August schlagen wir Admira 6:0 auf unserer Anlage, verlieren das Rückspiel am 16. August in Dornbirn 2:1. Damit ist unser Verbleib in der Liga gesichert.

Am 19. Juli feiern wir, in einem lustigen Beisammensein im Klublokal das Ende der Meisterschaft.

Am 9. und 10. August haben wir die Schweizer Mannschaft FC Winkeln St. Gallen zu Gast. Sie wurden von uns in St. Margrethen abgeholt und treffen um 17 Uhr hier ein; mit ihnen kamen die Handballerinnen des Abteierturnvereines St. Gallen als Gäste für unsere Mädels. Um 19 Uhr treten wir zum Spiel an, abends gemütlicher Abend im "Schützen" unter Mitwirkung der Bürgermusik. Sie bringen als Gastgeschenk einen Ball und Verpflegung mit.

Am Sonntag Vormittag machen wir mit unseren Gästen einen Spaziergang zum Gebardsberg. Nachmittags sind wir beim Spiel unserer Altherren gegen die vom Schwarz-Weiss Bregenz, hier. Um 21 Uhr Abfahrt unseres Besuches bei strömenden Regen.

Am 23. und 24. August sind wir mit 22 Mann beim FC Rotmonden (St. Gallen) zu Gast. Eine Korbballmannschaft der Mädchen beim ATV St. Gallen. Wir wurden herzlich empfangen, sehr gut verpflegt und untergebracht und verbringen einen fröhlichen Abend. Sonntag vormittags absolvieren wir das Rückspiel, am Nachmittag wohnen wir dem Wettspiel des FC Winkeln bei.

Im Saal der Walhalle halten wir noch eine kleine Abschiedsfeier, werden mit Zigaretten beschenkt, auch für die Kameraden die nicht mitkommen konnten. Um 1 Uhr Montag früh sind wir in St. Margrethen; unser Fabriksauto erwartet uns in Höchst und bringt uns heim.

Am 24. August spielt unsere Jugend zur Platzeröffnung in Wolfurt. Damit sind wir auf unserem Platz endlich wieder allein. Auch Kennelbach löst sich von Bregenz, 94 % der Gemeindebewohner stimmten für die Loslösung und für eine selbständige Gemeinde die ihre Zukunft selbst gestaltet. Schuldirektor Michael Heinzle wird Bürgermeister.

Am 7. September beginnt die Meisterschaft mit dem Spiel gegen SW Bregenz, hier. Die Ausbeute ist nur gering und wir stehen am Ende der Meisterschaft an letzer Stelle.

Am 9. November Cupspiel in Donrbirn gegen den FC, das wir verlieren und somit ausscheiden.

Wir müssen unseren Sportplatz verbreitern, da er den Verhältnissen in der Liga nicht entspricht. Zu diesem Zwecke treten unsere Mitglieder geschlossen mit Pickel und Schaufel an.

Am 7. Dezember wird die Jahreshauptversammlung um 15 Uhr im Klublokal abgehalten. Die Neuwahlen ergeben die Wiederwahl des Obmannes J. Jarosch, als Stellvertreter Josef Hämmerle, Kassier Hugo Hartmann, Schriftführer Jori Fortuno. Zu Beiräten werden Fritz Kilga und Mario Romagna gewählt. Als Spielführer für die I. Minikus Romagna und Luis Kilga für die II. Mannschaft. Der Mitgliederstand beträgt 46 aktive und 16 Jugendliche. Die Führung und das Training der Jugend übernimmt Sp. K. Zesar. Peter Inama wird weiterhin als Trainer verpflichtet.

Am 26. Dezember halten wir eine interne Weihnachtsfeier für die Miglieder und ihre Frauen im "Schützen". Der Obmann hält eine kurze Ansprache, der Weihnachtsbaum wird entzündet, Zigaretten werden an die Spieler verteilt, Lässer und Inama erhalten ein kleines Sondergeschenk, nachher Tanz bis Mitternacht.

Am 27. Dezember als letzte Veranstaltung des Jahres Preisjassen im "Schützen" mit harmonisch-kameradschaftlichem Verlauf.

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